Lebenstraum Gemeinschaft Jahnishausen
Lebensgemeinschaft aus vier Generationen auf einem ehemaligem Rittergut, die sozial und ökologisch nachhaltig miteinander leben und arbeiten.
Lebenstraum Gemeinschaft Jahnishausen
Ort: Riesa OT Jahnishausen
Rechtsform: Genossenschaft und Vereine
Gebäudetyp: Altes Rittergut inkl. Schloss
Gründung & Fertigstellung: 2001 bis heute
Gruppengröße: 50 Personen
Wohnfläche: 20.000 m² Wohnbaufläche, ca. 30 Wohneinheiten plus Gewerbe
Grundstücksgröße: 22.400 m² + 2.400 m² Gartenfläche

Im Vordergrund stehen die Beziehungen, die wir zueinander haben. Dass wir ein breites Spektrum an Generationen und auch an Sozialisationen abbilden, ist ein großer Reichtum im Projekt.
— Kathrin Schanze (Bewohnerin in Jahnishausen)
Über das Projekt
Das Projekt Jahnishausen befindet sich auf einem alten Rittergut mit Schloss sowie Wohn- und Wirtschaftsgebäuden. Entstanden ist ein vielfältiger Wohnort mit rund 30 Wohneinheiten – von Einpersonenwohnungen über Familienwohnungen bis hin zu Wohngemeinschaften – auf einer Wohnbaufläche von insgesamt ca. 20.000 qm. Ergänzt wird diese durch 2.400 qm Gartenfläche, Gemeinschaftsräume und eine etwas außerhalb liegende solidarische Landwirtschaft.
Etwa 50 Menschen leben hier im Alter von drei bis 89 Jahren, darunter 10 Kinder. Familien, Paare und Singles gestalten gemeinsam ein generationsübergreifendes Miteinander, das von soziokulturellen Angeboten und gemeinschaftlichem Engagement geprägt ist. Besonders willkommen sind Menschen mit Tatkraft, handwerklichem Geschick, die Freude daran haben, sich einzubringen und Menschen mit Kindern. Offenheit für persönliche Entwicklung und Konfliktfähigkeit sind wichtige Voraussetzungen für das Zusammenleben.
Das Rittergut mit Schloss Jahnishausen bei Riesa blickt auf über 700 Jahre Geschichte zurück (ca. 1300) und zählt zu den kleinsten Schlössern Sachsens. Nach langem Leerstand erwarb die Lebenstraumgemeinschaft Jahnishausen im Jahr 2001 das denkmalgeschützte Ensemble aus Schloss und Hofgebäuden und organisierte sich als Genossenschaft Gut Jahnishausen eG. Zunächst wurde mit der Sanierung eines Teils der Hofgebäude begonnen, während das Schloss selbst vorerst ungenutzt blieb.
Die Hofgebäude bestanden ursprünglich aus unterschiedlichen Nutzungen, darunter Wohngebäude, ehemalige Stallungen und eine frühere Schnapsbrennerei. Bislang wurde etwa die Hälfte der Gebäude saniert. Dabei entstand überwiegend Wohnraum in Form von Wohngemeinschaften und Einzelwohnungen unterschiedlicher Größe. Darüber hinaus wurden drei multifunktional nutzbare Seminarräume, eine Sommerküche, eine großzügige Gemeinschaftsküche mit gemeinsamem Essbereich und Außenfläche, ein kleiner Hofladen für die Bewohner*innen, ein Atelier, mehrere Werkstätten sowie die alte Gärtnerei wieder hergerichtet.
Das Schloss weist bedeutende Bauelemente aus verschiedenen Epochen auf. König Johann von Sachsen, ein früherer Eigentümer, gründete hier einen Gelehrtenkreis. Seit 2017 ist es im Besitz des gemeinnützigen Vereins Accademia Dantesca Jahnishausen e.V. aus dem Umfeld des Projekts, der sich für den Erhalt und die kulturelle Nutzung engagiert. Erste Sanierungsarbeiten – etwa am Dach des Westflügels – konnten mit einem Kostenaufwand von 345.000 € realisiert werden. Weitere Bauabschnitte sind geplant, Förderanträge gestellt, Spenden willkommen (Mehr Infos: www.a-d-j.de).
Zum Schlossensemble gehört auch der Park, der in Teilen von der Gemeinschaft genutzt wird, während die Hauptfläche im Eigentum der Stadt Riesa verbleibt und im Rahmen einer Vereinbarung weiterhin öffentlich zugänglich ist.
Jahnishausen ist ein kleines Dorf in der Nähe von Riesa. Je nach Busverbindung beträgt der Fußweg zur nächsten Haltestelle 8-15 Minuten, von dort aus ist der Bahnhof Riesa in rund 25 Minuten erreichbar. In unmittelbarer Nähe befindet sich das Schloss Jahnishausen, wo Kulturveranstaltungen statt finden. Der dazugehörige Schlosspark ist Teil der Gemeinschaft, zugleich aber auch für Auswärtige und Spaziergänger geöffnet. Ergänzt wird das kulturelle Umfeld durch den Schlosskirchenverein Jahnishausen sowie das Wohnkulturgut Gostewitz. Auch befindet sie in unmittelbarer Nähe die Freie Auenwaldschule Jahnishausen, die von Bewohnenden der Gemeinschaft gegründet wurde, aber für alle offen ist.
Eine Besonderheit des Projekts ist der hohe Grad an gemeinschaftlichem Leben, der sich unter anderem in regelmäßigen Treffen in verschiedenen Formaten sowie in einem täglich gemeinsamen Mittagessen ausdrückt. Mit rund 50 Bewohner*innen gehört es zu den größten gemeinschaftlichen Wohnprojekten in Sachsen und kann auf nahezu ein Vierteljahrhundert Erfahrung als Wohnprojekt zurückblicken. Ein zentraler Aspekt ist das generationsübergreifende Zusammenleben – vom Neugeborenen bis zum Hochaltrigen – das den Alltag und das soziale Gefüge maßgeblich prägt. Zudem ist die Gemeinschaft in der Lage, sich zu etwa zwei Dritteln selbst mit Lebensmitteln zu versorgen. Als erstes Projekt in Sachsen wurde sie Mitglied im GEN Deutschland Netzwerk, einem weltweit vernetzten Dachverband für Ökodörfer und Gemeinschaften in Deutschland.
Wichtige Elemente des Alltags sind gemeinsame Rituale wie das tägliche Mittagessen, das nicht nur der Versorgung, sondern auch dem Austausch dient. Mehrmals im Jahr finden Intensivzeiten und Supervisionen statt, um Gruppenprozesse zu vertiefen und kreative Formen der Konfliktbearbeitung zu erproben. So entsteht ein lebendiger Ort, an dem persönliche Entwicklung und Gemeinschaftsbildung Hand in Hand gehen.
Vielfalt und Individualität werden geschätzt und bilden die Grundlage für gemeinsames Lernen und gegenseitige Unterstützung. Leitlinien und regelmäßige Treffen helfen, ein respektvolles Miteinander zu gestalten. Entscheidungen werden nach soziokratischen Prinzipien im Konsent getroffen, vorbereitet durch verschiedene Arbeitsgruppen und abgestimmt im Plenum.
Innerhalb der Lebenstraum Gemeinschaft sorgt jede/r eigenverantwortlich für seinen Lebensunterhalt.
Die Grundwerte des Projekts lassen sich von Werten wie Gewaltfreiheit, Selbstverantwortung, Achtsamkeit, Toleranz und Achtung der gesamten Schöpfung gegenüber herleiten. (Zu den Zielen und Leitlinien der Gemeinschaft).
In Jahnishausen gibt es vielfältige Angebote für die Nachbarschaft: Auf dem Acker der solidarischen Landwirtschaft wird Gemüse angebaut, ergänzt durch VHS-Kurse wie Obstbaumschnitt oder Geomantie (baumfruchtgemuese.de).
Ein Permakulturgarten lädt zum Mitgestalten und Lernen ein (Mehr Infos).
Der Kulturverein Accademia Dantesca Jahnishausen e.V. engagiert sich mit Bildungs- und Kulturangeboten für Kunst, Kultur und Umwelt im denkmalgeschützten Schloss (a-d-j.de).
Mit der von Mitgliedern gegründeten Freien Dorfschule Jahnishausen (freie-auenwaldschule.de) entstand ein innovativer Bildungsort.
Zudem bietet das Waagehäuschen als Geschenk- und Tauschladen einen offenen Treffpunkt für Austausch und Begegnung (Mehr Infos).
Gemeinschaftsinteressierte sind regelmäßig zu Info-Wochenenden und offenen Samstagen eingeladen. Hier geht es zu den Kennenlern-Terminen.











Das Besondere an unserem Wohnprojekt ist für mich, dass wir uns vorgenommen haben, wirklich viel miteinander zu gestalten, zu leben und auszuführen.
— Jürgen (Bewohner in Jahnishausen)

Erfahrungswerte
Es bietet sich an, von Anfang an im menschlichen Miteinander durch Supervisionen begleitet zu werden und hilfreiche Formen für Konfliktbewältigung zu praktizieren.
Wir unterstützen je nach Anfrage bei Gründungen und bieten unsere Zusammenarbeit im Global Ecovillage Network GEN an.
Eine der Gemeinschaft gegenüber aufgeschlossene Architektin.
Die Organisationsform der Genossenschaft in Kooperation mit einem Kulturverein.
In einzelnen Phasen eine zu dünne finanzielle Decke.
Menschen mit mangelnder Bereitschaft, ihre festen Standpunkte dem gemeinschaftlichen Entwicklungsprozess anzupassen bzw. die glauben, alleine zu wissen, was der Gemeinschaft gut tut.
Die Aufnahme in die Projektbörse der Dezentrale ist eine Möglichkeit für uns, neue Mitglieder für die Lebensgemeinschaft zu finden. Das Projektporträt und die Veranstaltung „Raus aufs Land um Dresden“ machen das Projekt noch bekannter.









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