Seit 2022 haben sich die Rahmenbedingungen für den Wohnungsneubau sowie die Sanierung von Wohnungsbeständen drastisch und grundlegend verändert. Davon sind auch kooperative Bau- und Wohnprojekte in Leipzig betroffen. Baukostensteigerungen, erhöhte Finanzierungskosten und veränderte Förderbedingungen sind nur einige der Faktoren, die eine Umsetzung bezahlbarer Bau- und Wohnprojekte fast unmöglich machen. Trotzdem oder gerade deshalb stellen die 11. Wohnprojektetage das Thema „Wohn- und Bauprojekte durch die Krise“ in den Mittelpunkt des Austausches.
Abwarten ist keine Option. Der angespannte Leipziger Wohnungsmarkt verstärkt vielmehr die Notwendigkeit zur Umsetzung kooperativer Bau- und Wohnprojekte als zentraler Bestandteil lebenswerter Quartiere und Nachbarschaften sowie eines vielfältigen und bezahlbaren Wohnungsangebotes in Leipzig.
Wohnprojekte leisten viel! Sie schaffen Quartierszentren und Räumlichkeiten für soziale Dienstleister, sichern stabile Mietpreise, sind Vorbild für nachhaltiges Bauen. Klar, nicht jedes Wohnprojekt schafft es, allen Punkten gerecht zu werden. Trotz dessen entfesselt die Zusammenarbeit vieler engagierter Menschen, die ihre Ideen für eine bessere Zukunft gestalten wollen (sei dies auch „nur“ die Schaffung stabiler Mieten) eine enorme Kraft.
Diese Kraft ist unser Antrieb, Wege und Möglichkeiten zu diskutieren, Wohn- und Bauprojekte durch die Krise zu bringen. Dabei hängt der Erfolg oder das Scheitern von Bau- und Wohnprojekten von einem ganzen Bündel an unterschiedlichen Faktoren ab. Die Auseinandersetzung mit zentralen Stellschrauben (Finanzierung, Architektur und Baustoffe sowie Kooperationen) soll in diesem Jahr vor allem durch einen direkten persönlichen Austausch passieren. In unterschiedlichen Formaten gibt es die Gelegenheit ins Gespräch zu kommen:
- Auf dem Markt der Möglichkeiten stellen sich Leipziger Wohnprojekte, Banken, Unterstützer und Berater sowie Fachexperten des Nachhaltigen Bauens vor.
- Verschiedene Workshops vermitteln einerseits Basiswissen zur Initiierung von Wohn- und Bauprojekten und zeigen andererseits konkrete Handlungsoptionen zur Getsaltung und Umsetzung zukünftiger Projekte auf.
- Eine Fish-Bowl-Diskussion verbindet mögliche Handlungsoptionen und lädt zu drei thematischen Schwerpunkten (Finanzierung möglich machen, Baukosten senken, Voneinander Lernen – miteinander Kooperieren) zum Austausch untereinander und mit Fachexperten ein.
Die HTWK als Veranstaltungsort eröffnet die Chance, sowohl Erkenntnisse aus der Forschung
z. B. zum nachhaltigen Bauen als auch die entwerferische Auseinandersetzung mit den aktuellen Fragen beim Bauen in die Diskussionen zum WPT einzubeziehen.
Wieder zu Gast ist bei den 11. Leipziger WPT die Dezentrale als Beratungsnetz für gemeinschaftliches Wohnen in den Landkreisen Sachsens.