Ganz kurzfristig entstand die Veranstaltung in Mittweida.
Den ganzen Sommer 2023 lang hatte eine Gruppe von Auswärtigen und Einheimischen im Rahmen des „summer of pioneers“ gemeinsam die Stadt gestaltet und mit verschiedenen Aktionen wie einem Fahrradkino, dem Stadtgarten und einem Erzählcafé die Stadt belebt. Am Ende des Sommers dachten sich die Beteiligten: „Wie wäre es, Räume auch dauerhaft zu beleben?“. Gedacht – getan: Gemeinsam mit dem Generationenbahnhof Erlau e.V. und der Dezentrale (Netz für gemeinschaftliches Wohnen in Sachsen) ging es innerhalb von 2 Wochen von der Idee zur konkreten Veranstaltung. Aus der Einladung:
„Gemeinschaftliches Wohnen hat viele Gesichter:
als Gruppe mit Eigenleistung gemeinsam einen Altbau zum Leben zu erwecken. Mit dem Verein eine Alte Fabrik zum Wohn-Kulturprojekt umbauen. Als Senioren-WG im Alter nicht allein sein und barrierefrei wohnen…
Wo eine Gemeinschaft anpackt, entsteht oft mehr als nur sicherer und bezahlbarer Wohnraum. Gemeinschaftliche Wohnprojekte strahlen in den Ort aus. Gerade „schwierige“
Immobilien können interessant sein, um Orte zu schaffen, die Wohnen, Arbeiten und Kultur kombinieren.“
Der Einstiegsvortrag gab Einblicke in Beispiele gemeinschaftlichen Wohnens und stellte die Arbeit der „Dezentrale„- (Netz für gemeinschaftliches Wohnen in Sachsen) vor. Ein Dutzend Leute waren gekommen – genau die richtige Gruppengröße, um nach dem Vortrag im zweiten Teil der Veranstaltung direkt miteinander ins Gespräch zu kommen.
Schnell ging es um ganz konkrete Gebäude und Lebenssituationen:
„Welche Rechtsformen eignen sich?“, „Was passiert, wenn Leute ausziehen?“, „Wie finde ich Mitstreiter/innen aus der Altersgruppe über 60?“. Am praktischen Beispiel eines Tiny-House-Geländes wurden mögliche Projektentwicklungsphasen durchgegangen: von Ideenentwicklung, Finanzplan über geeignete Rechts- und Organisationsformen bis hin zu baurechtlichen Fragen.
Immer wieder zeigt sich aber: manchmal sind es ganz klein scheinende Fragen, die am Anfang stehen: Wie kann man sich als Initiative besser organisieren? Wo finden wir einen Raum für Treffen?
Der Abend endete mit gemeinsamem Essen und vielen guten Nachgesprächen – es wurde ein langer Abend. Wir sind gespannt, wie es in Mittweida weiter geht und stehen bei Bedarf mit Rat und Tat zur Verfügung.