Bei der 5. Landebahn der Raumpioniere in der Oberlausitz waren wir als Dezentrale mit zwei Workshops vertreten. Der Veranstaltungsort, die Kulturfabrik Meda, war als Wohnprojekt und Kulturort passend gewählt. Mit der Auguste77 war eine spannende Wohnprojektinitiative am Start, die ihr Projekt (ein paar Minuten entfernt in Olbersdorf) vorgestellt hat.
Aber nicht nur Wohnprojekt auf dem Land waren Thema. Es ging auch um Menschen wie Veronika, Norbert, Tina, Markus, Yvonne & Richard, die alle ihren Weg vorgestellt haben, wie Sie aus Krefeldt, Wien, Gelsenkirchen, Kanada, Norwegen (wieder zurück) in die schöne Oberlausitz aufs Land gefunden haben.
Aus der Sicht von Frank Döderlein (Foto rechts, für die Dezentrale vor Ort) brachte Anas aus Mittelherwigsdorf (aufgewachsen in Paris) es auf den Punkt: „Man steigt in Paris in den Zug nach Frankfurt, fährt dann nach Dresden und von Dresden nach Mittelherwigsdorf.“ So kann es gelingen trotz Fernweh eine neue Heimat zu finden und trotzdem gefühlt auch schnell wieder in der Welt zu sein.
Bürgermeister Markus Hallmann (links im Bild, daneben Arielle Kohlschmidt und Frank Döderlein) wies in seiner Eröffnungsrede noch einmal sehr einprägsam darauf hin, welche demografische Herausforderungen in den nächsten 20 Jahren zu erwarten sind und rief dazu auf, solche schönen Orte wie Mittelherwigsdorf zu besuchen und vielleicht da eine neue Heimat zu finden.
Mittelherwigsdorf ist mit seinen 3.600 Einwohnern, einer guten Infrastruktur und den bestehenden gesellschaftlichen Akteur*innen vor Ort gut aufgestellt. Frank Döderlein ist in den Workshops noch einmal stark darauf eingegangen, wie wichtig es aktuell in der Entwicklung von Wohnprojekten in der Oberlausitz ist, dass ein Anschluss an den regelmäßigen (!) öffentlichen Nahverkehr besteht.
Franziska Stölzel, ebenfalls Raumpionierin und aktiv im lausitzer Frauen-Netzwerk „F wie Kraft“, öffnete mit ihrem Input am Anfang der Veranstaltung auch die Perspektive in Richtung Strukturwandel und wie dieser gerecht gestaltet werden sollte.
Die Filmemacherin Grit Lemke hat den Abend mit ihrem Film „Bei uns heißt sie Hanka“ ausklingen lassen. Der Kinosaal war bis auf den letzten Platz auch am Abend der Veranstaltung noch gefüllt und im Filmgespräch danach wurde angeregt über das Sorbisch sein in der Oberlausitz diskutiert.
Seitens der Dezentrale Sachsen möchten wir uns bei den Organisator*innen Arielle Kohlschmidt und Jan Hufenbach (rechts im Bild) für den offenen Raum und das Engagement für die Region bedanken! Gern sind wir auch 2025 dabei und sind gespannt, was sich dann in Richtung Wohnprojekte in der Oberlausitz getan hat.
Bildrechte: Rafael Sampedro