Zu unserem Dezentrale Netzwerktreffen am 05. Juni 2025 auf dem Loblei-Hof in Lobstädt (bei Leipzig) kamen knapp 20 Personen zusammen. Nach einer Kurzvorstellung in großer Runde und der aktuellen Themen fanden am Vormittag zwei parallele Workshops statt: Zum einen ging es darin um gemeinschaftliches Wohnen mit Inklusion und Pflege und zum anderen um Dachgenossenschaft für den ländlichen Raum.
Dabei haben wir aus dem Workshop „Gemeinsam Inklusiv“ vor allem folgendes mitgenommen:
- Gemeinschaftliches, inklusives Wohnen mit integrierten Pflegeangeboten kann eine nachhaltige Lösung für den demografischen Wandel und Pflegenotstand bieten – insbesondere durch niedrigschwellige, ortsnahe Versorgung in generationenübergreifender Wohnform.
- Für die Umsetzung sind gute Infrastruktur, Möglichkeiten zur soziokulturellen Teilhabe, ausreichend Rückzugs- und Gemeinschaftsräume, verlässliche Unterstützung, frühzeitige Beteiligung zentraler Akteure sowie gezielte Beratung, Netzwerke, Öffentlichkeitsarbeit und Förderungen entscheidend.
- Wohnprojekte sollten, wenn möglich von Beginn an flexibel, barrierearm und generationenübergreifend geplant werden – idealerweise unter Einbeziehung pflegerischer Konzepte.
Und zum Thema Dachgenossenschaften:
- Übergeordneter Strukturen für gemeinschaftliches Wohnen im ländlichen Raum sind sowohl in der Start- als auch in der Betriebsphase von Projekten sinnvoll und erleichtern den Zugang und den Fortbestand solcher Projekte.
- Offen blieb, wie solche hausübergreifenden Strukturen konkret initiiert werden können und welche Angebote dafür für welche Zielgruppen wichtig sind.
Nach der Mittagspause gab es einen geführten Rundgang über das Gelände um den Hof und das Projekt der Lobelei kennenzulernen. In dem Wohnprojekt steht die Sanierung eines weiteren Wohngebäudes an und damit auch eine Vergrößerung der Gruppe.
Am Nachmittag ging es dann in der zweiten Arbeitsphase weiter mit dem Thema Eigentümer-Mieterinnen-Kooperation. Hier können wir festhalten:
- Für gemeinschaftliches Wohnen in bestehenden Immobilien braucht es vermittelnde Stellen und flexible Vertragsmodelle – z. B. Mietverträge mit Kaufoption – um Eigentümer:innen und Wohninitiativen zusammenzubringen.
- Kooperationsmodelle wie „Wohnen gegen Hilfe“, Altenteils- oder Mischnutzungsmodelle bieten Potenzial, insbesondere wenn Eigentümer:innen bereit sind, Raum zu teilen.
- Zur Unterstützung lokaler Initiativen wollen wir zukünftig Hinweise für verschiedene Modelle und Ansprechpartner*innen erarbeiten und diese auf der Website vorstellen.
Wir haben in der Lobelei zwischen Seidenhühnern und Laufenten einen guten und produktiven Tag verbracht und sind herzlich versorgt worden vor Ort. Es gab viele positive Rückmeldungen zu dem Netzwerktreffen und wir bedanken uns bei allen, die gekommen sind.